Unsere ehrgeizigste Umweltinitiative findet in unserer Mine in Paragominas statt. Es gibt ein Programm zur Überwachung der lokalen Flora und Fauna und zur Sanierung der Abbaugebiete. Unser Ziel ist die eins-zu-eins-Rehabilitation ehemaliger Abbaugebiete, die nicht von der Bergbauinfrastruktur langfristig genutzt oder reserviert werden.
Um unser Wissen zu erweitern und einen wissenschaftlich fundierten Ansatz zur Rehabilitation sicherzustellen, wurde 2013 das Biodiversitätsforschungskonsortium Brasilien-Norwegen (BRC) gegründet. Das Konsortium ist eine Partnerschaft zwischen Forschungseinrichtungen aus dem Bundesstaat Pará, der Universität Oslo und Hydro. Es führt Forschungen zur Biodiversität durch, um den Rehabilitationsprozess zu verbessern.
Umgang mit Bauxitrückständen
Unsere Betriebe in Pará verfügen über modernste Technologien für die Behandlung und Entsorgung der erheblichen Mengen an Rückständen, die bei der Produktion von Bauxit und Aluminiumoxid anfallen und traditionell in großen, technischen Lagereinrichtungen gelagert werden. Unser Abfallmanagementansatz konzentriert sich auf die Hierarchie der Schadensminderung: Wege finden, Abfall zu vermeiden, zu minimieren und zu recyceln, anstatt ihn auf eine Mülldeponie zu bringen.
Bauxitrückstände, ein Abfallprodukt des Aluminiumoxid-Raffinierungsprozesses, werden filtergepresst und mithilfe eines verbesserten Trockenstapelkonzepts in speziellen Lagerbereichen unserer Aluminiumoxid-Raffinerie Alunorte gelagert. Durch den Einsatz moderner Pressfilter entsteht ein Bauxitrückstand mit einem sehr geringen Feuchtigkeitsgehalt von nur 22 Prozent, der effizienter gelagert werden kann. Dieser neue Ansatz führt dazu, dass unsere Bauxitrückstände nur noch ein Viertel der pro gelagerter Tonne genutzten Fläche einnehmen als vor der Einführung modernerer Technologie.
Im Jahr 2019 haben wir mit Tests der neuartigen Tailings Dry Backfill -Methode begonnen. Dadurch können inerte Rückstände (wenig reaktionsfreudig bzw. chemisch kaum mit der Umgebung reagierend) aus dem Bauxitabbau in die bereits offenen und abgebauten Gebiete zurückgeführt werden, anstatt auf separaten Flächen dauerhaft gelagert zu werden. Anschließend werden die Abbauflächen saniert und wieder aufgeforstet. Die Pionieranwendung ist seit Ende 2021 bei Hydro Paragominas in vollem Betrieb und macht den Bau neuer Dämme für die dauerhafte Lagerung von Bauxitrückständen überflüssig. Es handelt sich um einen wichtigen Fortschritt, der mehr Betriebssicherheit und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt und gleichzeitig auf die Herausforderung der Branche reagiert, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Bauxitrückstände in eine Ressource verwandeln
Weltweit werden nur 3 Prozent der jährlich anfallenden 150 Millionen Tonnen Bauxitrückstände recycelt. Im Rahmen unseres Engagements zur Minimierung betrieblicher Auswirkungen erkennen wir die Notwendigkeit an, Forschung und Entwicklung weiter voranzutreiben, um die Wiederverwendung von Bauxitrückständen zu erforschen. Derzeit werden an lokalen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen Forschungsarbeiten durchgeführt, um die Rückstände von Alunorte bei der Herstellung von Zement, Sekundärmineralien, Zuschlagstoffen für Beton und Bodenverbesserer und mehr zu nutzen.
In Zusammenarbeit mit der Bundesuniversität Pará wird außerdem daran geforscht, Rückstände aus Paragominas für die Herstellung von Dachziegeln, Ziegelsteinen, feuerfesten Materialien, CO2 armem Zement und sogar biologisch abbaubarem Kunststoff zu verwenden. Unser Ziel ist es, bis 2030 10 Prozent der anfallenden Bauxitrückstände wiederzuverwenden und bis 2050 die Notwendigkeit neuer dauerhafter Lagerflächen für Bauxitrückstände zu beseitigen.
Im Februar 2023 unterzeichnete Hydro einen Vertrag mit Wave Aluminium über den Bau einer Anlage zur Verarbeitung von Bauxitrückständen aus Alunorte mit dem Ziel, kommerziell nutzbare Materialien aus dem Abfallprodukt zurückzugewinnen. Nach dem Bau wird die Ressource der Anlage in Barcarena zunächst für die Verarbeitung von 50.000 Tonnen Reststoffen pro Jahr ausreichen. Hydros Vision ist es, zu einer Kreislaufwirtschaft beizutragen. Mit der neuen Anlage soll dies verwirklicht werden.
Bewältigung unserer Auswirkungen auf das Klima
Wir arbeiten systematisch daran, unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Unsere Aktivitäten in Brasilien sind von entscheidender Bedeutung, Hydros globales Ziel der Emissionsreduzierung zu erreichen: bis 2025 um 10 % und bis 2030 um 30 %, im Einklang mit unserer Roadmap für eine Netto-Null-Produktion bis 2050 .
Eine unserer wichtigsten Initiativen ist die Sicherstellung eines umweltfreundlicheren Energiemixes bei Alunorte, eine der größten und bereits energieeffizientesten Aluminiumoxidraffinerien der Welt. Hydro hat ein ehrgeiziges Programm im Gange, das Alunorte bis 2025 zu einer der emissionsärmsten Raffinerien der Welt machen soll. Dazu gehört die Installation neuer Elektrokessel, der Ersatz von Schweröl durch Erdgas bis 2024 und die weitere Verbesserung der Energieeffizienz im Werk. Ein weiterer Schritt in der Nachhaltigkeits-Roadmap von Alunorte ist der Ausstieg aus der Kohle bis 2030.
Alunorte plant eine dekarbonisierte Zukunft und hat mehrere Optionen identifiziert, um die Emissionen mithilfe erneuerbarer Mineralenergie, Biomasse und Wasserstoff auf Null zu senken.
Aktualisiert: 15. Mai 2024