Mit Aluminium zu einer kreislauffähigen Solarindustrie
Experten gehen davon aus, dass die technische Lebensdauer eines Solarmoduls etwa 30 Jahre beträgt. Das bedeutet, dass ab 2045 jedes Jahr 7-8 Millionen Solarmodule "freigesetzt" werden und dabei viel Abfall entsteht. In den Niederlanden zielt eine neue Zusammenarbeit darauf ab, diese Abfallmenge zu reduzieren.
Das Projekt begann, als das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft der Provinz Südholland einen Circo Track organisierte, ein Programm zur Kreislaufproduktion. Unmittelbar im Anschluss an das Programm beschlossen fünf Unternehmen - Hydro, LC Energy, Mirec, Solarge, TerraTechs und Cirkel Design - gemeinsam einen Plan zur Entwicklung eines zirkularen Photovoltaiksystems (PV).
Im Rahmen der Forschung untersuchte die Gruppe zahlreiche Elemente und Materialien, wie z. B. Aluminium, das sich hervorragend für Außenanwendungen wie Unterkonstruktionen für Solarparks eignet. Seine herausragenden Eigenschaften in Bezug auf Designflexibilität, Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit machen Aluminium zu einem perfekten, kreislauffähigen Material.
"Die Verwendung von Aluminium in PV-Systemen ist der Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft in dieser Branche", sagt Hydro EcoDesign-Manager Yon van den Oever. "Unsere Untersuchungen haben bestätigt, dass sich ein kreislauforientiertes Geschäftsmodell gerade in diesem Markt auch finanziell für die Hersteller lohnt."
Er erklärt dazu:
- Eine Unterkonstruktion aus verzinktem Stahl hält normalerweise 30 Jahre. Eine gut konzipierte Aluminiumunterkonstruktion kann eine technische Lebensdauer von 60 Jahren erreichen, unter anderem aufgrund der hervorragenden Korrosionsbeständigkeit von Aluminium.
- Mit Hilfe von Hydro EcoDesign werden die stranggepressten Profile gewichtsoptimiert und die Unterkonstruktionen anpassungsfähiger gemacht, wenn Paneele ausgetauscht werden müssen. Außerdem können die Profile bei Änderungen oder am Ende der Nutzungsdauer eines Projekts wiederverwendet werden.
- Aluminium ist unbegrenzt wiederverwertbar, ohne dass es an Qualität verliert. Außerdem verbraucht das Recyclingverfahren nur 5 % der Energie, die für die Herstellung von Primärmetall erforderlich ist.
- Aluminium behält seinen Wert. Daher kann der finanzielle Ausgleich für die Rückgabe zum Recycling relativ hoch sein. Dies macht die Wiederverwendung sowohl nachhaltig als auch finanziell lohnend.
Dies sind ideale Voraussetzungen für die Reduzierung von Abfällen und die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft in der Solarindustrie. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit arbeitet Hydro an einem Rücknahmesystem, bei dem das Unternehmen das Aluminium am Ende seiner Nutzungsdauer abholt und in den Kreislauf zurückführt, so wie wir es heute bereits mit unseren Verkehrs- und Lichtmasten machen.